Unser Gründer und Inhaber Jan Tomas Gierke nahm an einer hochinteressanten Veranstaltung zum Thema Qualität im Gesundheitswesen in den Räumlichkeiten der Apotheker- und Ärztebank in Düsseldorf teil. Auf Einladung des Gesundheitspolitischen Arbeitskreises (GPA) diskutierten unter anderem die Leiter der beiden wichtigsten Institute, die Qualität im deutschen Gesundheitswesen bewerten, Prof. Dr. Windeler vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) und Dr. Veit vom Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG). Die Leistungserbringerseite vertrat der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, Matthias Blum, und Bernhard Brautmeier von der KV Nordrhein,  die Krankenkassen der Leiter der Techniker Krankenkassen Landesvertretung Nordrhein-Westfalen Günter van Aalst und die Politik die Landtagsabgeordnete Serap Güler.

Prof. Dr. Windeler mahnte Verbesserungen in der Messung von Qualität an. Die Studienlage in Deutschland sei teilweise viel zu dünn, um konkrete Aussagen zu machen. Zu häufig werde Qualität „aus dem Bauch heraus“ eher gefühlt als wirklich rational erfasst. Dr. Veit versuchte die Skepsis der Leistungserbringerseite, die die Gefahr einer Wegbereitung für Klinikschließungen befürchtet, damit zu begegnen, dass er sein Rollenverständnis und das seines Instituts als Dienstleister für Ärzte und Kliniken beschrieb.

Frau Güler vertrat die Auffassung, dass es zwar  in einzelnen Bereichen durchaus Probleme gebe (bspw. in Notaufnahmen in Krankenhäusern), das deutsche Gesundheitswesen aber gerade wenn man einmal ins Ausland blicke und mit den Menschen aus anderen Ländern spreche einen hervorragenden Ruf genieße.

Herr Brautmeier ging in seinem Statement unter anderem auf die seit Anfang des Jahres existierenden Terminservicestellen ein, die bei Weitem nicht so gut angenommen werden, wie von der Politik erwartet.

Herr Blum hörte die Aussagen von Dr. Veit sicher gerne, wies aber auch darauf hin, dass viele Kliniken in verschiedensten Bereichen schon sehr weit vorangeschritten seien ihre Prozesse und Organisation stärker auf Qualitätsthemen auszurichten (zum Beispiel Hygieneverbesserungen). Er befürchtet, dass eine zu starre Ausrichtung auf statische Qualitätskennzahlen dazu führen könnte, dass Ärzte schwierige Fälle, die auch häufig die Gefahr von Fehlinterpretationen beinhalten, nicht mehr übernehmen würden.

Herr van Aalst von der Techniker Krankenkasse begrüßt die Qualitätsdebatte, meint aber auch, dass sie ausgewogen geführt werden müsse.

Abschließend kann man sagen, dass wenn die zukünftige Diskussion gerade auch im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) ähnlich offen und ohne Scheuklappen geführt wird, vernünftige Lösungen möglich sind.

Bildquelle: IQWIG